Wenn Angst das Leben bestimmt

Angststörungen – mit gezielter Psychotherapie wieder mehr Sicherheit spüren

Angst ist eines unserer elementarsten Gefühle – und eines mit unzähligen Facetten. Sie ist bis zu einem gewissen Maß ganz normal und schützt uns vor Gefahren. Die Bandbreite der Ängste kann von einem flüchtigen leichten Unwohlsein bis zu extremer Panik reichen. Von einer Angststörung sprechen wir aber erst, wenn Angstreaktionen ohne äußerlich erkennbaren Anlass auftreten oder Überreaktionen auf kleinste Umweltveränderungen erfolgen.

ca. 25 % der deutschen Bevölkerung leiden unter einer Angststörung
Quellen: Statista und DAK, abgerufen am 06.12.2022

Woran erkennt man eine Angststörung?

  • Sorgen und Ängste dominieren das Leben.
  • Angst taucht häufig ohne konkreten Grund aus dem Nichts auf.
  • Es kommt zu körperlichen Begleiterscheinungen (hoher Puls, Atemnot, Flimmern vor den Augen oder Benommenheit).
  • Sie sind überzeugt, schwer krank zu sein, auch ohne medizinische Diagnose.
  • Die Angst verallgemeinert sich in ein generelles Grundgefühl, z. B. vor Krankheiten oder Unglücken. Man spricht dann von generalisierten Angststörungen.
  • Sie haben Angst vor ganz alltäglichen Situationen wie Straßenverkehr, Busfahren, Einkaufen etc.

Was sind Panikstörungen?

Nicht erklärbare Panikattacken ohne erkennbaren Auslöser können sowohl im Rahmen einer Angststörung, einer sozialen Phobie, bei Zwangsstörungen, bei einer Depression und auch viele anderen psychischen Störungen auftreten. Werden Panikattacken nicht behandelt, kann daraus eine Panikstörung werden. Tritt eine Panikattacke zum ersten Mal auf, sollte deshalb eine ärztliche Abklärung stattfinden, auch, um organische Ursachen auszuschließen. Die häufigsten körperlichen Ursachen für Panikattacken sind:

  • Herzerkrankungen
  • Störungen der Schilddrüse
  • Manche neurologischen Erkrankungen
Chefärztin Frau Prof. (TH Nürnberg) Dr.med. K. Richter
Panikattacken können viele Ursachen haben. Erst nach Ausschluss der körperlichen Ursachen, können die Ursachen in der psychischen Verfassung gesucht und genauer untersucht und gezielt behandelt werden.
Chefärztin Frau Prof. (TH Nürnberg) Dr.med. K. Richter, Leiterin der CuraMed Tagesklinik Nürnberg

Welche Ursachen haben Angst- und Panikstörungen?

Auch bei den Panikstörungen wirken meist mehrere Faktoren zusammen. Es gibt biologische, psychologische und soziale Ursachen.

  • Angstsymptome bei den Familienmitgliedern
  • Überaktivierung des vegetativen Nervensystems
  • Angeborene oder anerzogene, gelernte Ängstlichkeit durch einen auf Angst fokussierten Erziehungsstil
  • Biologische Veranlagung zur Nervosität und Unruhe
  • Organische Erkrankungen
  • Erhöhte Verwundbarkeit
  • Verletzbarkeit, Hypersensibilität in Bezug auf sich selbst, andere und die Umgebung
  • Übersteigertes Empathie-Vermögen
  • Schwierigkeiten, sich abzugrenzen
  • Überempfindlichkeit, Neigung zur emotionalen Überreaktion, Dünnhäutigkeit, leichte Kränkbarkeit
  • Belastende Ereignisse in der Kindheit wie z. B. Verlust der Bezugspersonen, mangelnde Autonomie sowie traumatisierende Ereignisse
  • Hohe Alltagsbelastungen, Stress
  • Chronische Belastungen (Konflikte, Trennung, finanzielle Probleme, Existenzängste, Scheidung der Eltern, Probleme am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit).

Wie werden Angst- und Panikstörungen behandelt?

Einzel- und Gruppenpsychotherapie geben den betroffenen Personen Halt, Sicherheit und haben entdramatisierende Effekte. Des Weiteren unterstützen angstspezifische Körpertherapie-Gruppen bei der verhaltenstherapeutischen Angstbewältigung.

Eine abgestufte Konfrontation mit den Angstauslösern sowie ein körperliches Trainingsprogramm zur Überwindung eines meist extremen Schon- und Vermeidungsverhaltens gehören bei uns ebenso zur therapeutischen Behandlung von Angst- und Panikstörungen wie das Erlernen von Entspannungsverfahren. Bei generalisierten Angststörungen stehen kognitive Übungen zur Vermeidung angstauslösender innerer Bilder im Vordergrund.

Sie leiden unter Angststörungen oder Panik? Ihr direkter Kontakt zu uns:

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