Wenn die Seele nach Hilfe ruft

Depressionen – am besten so schnell wie möglich gezielt behandeln.

Depressionen sind weit mehr als gelegentliche Traurigkeit oder eine niedergedrückte Stimmung, wie sie im Leben immer mal wieder vorkommt. Dahinter steckt eine ernsthafte seelische Erkrankung, oft mit zahlreichen körperlichen Symptomen und innerem wie äußerem Rückzug. Zugleich steigt das Risiko für organische Erkrankungen, z. B. Herzprobleme. Entsprechend wichtig ist es, die zahlreichen verschiedenen Formen von Depressionen so schnell wie möglich psychotherapeutisch zu behandeln.

Jeder 3. erkrankt einmal im Leben an einer Depression
Quelle: Springer Medizin (Die Depression: Zahlen, Daten & Fakten)

Wie lässt sich eine Depression erkennen?

Keine Depression gleicht der anderen. Dennoch gibt es zahlreiche Symptome, die in unterschiedlichen Konstellationen auftreten können und auf eine Depression hinweisen.

Die wichtigsten sind:
  • Langanhaltende Traurigkeit, Verlust der Hoffnung, Verzweiflung oder ein Gefühl der inneren Leere
  • Angstgefühle, begleitet von Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit
  • Gefühl der Überforderung, bereits bei geringen Anforderungen
  • Leichte Reizbarkeit und Aggressionen (vor allem bei Männern)
  • Gedrückte Stimmung, unabhängig von den täglichen Ereignissen
  • Ausgeprägte „Morgentiefs“, die Stimmung ist also morgens besonders schlecht
  • Unfähigkeit, das Leben zu genießen, verbunden mit Interessenverlust und Freudlosigkeit
  • Vernachlässigung der täglichen Aufgaben, des Haushalts und/oder der Körperpflege
  • Schnelle Ermüdung und geringere Belastbarkeit
  • Zunehmende Vergesslichkeit und Konzentrationsschwächen
  • Dauerhaft kreisende, negative Gedanken oder ständiges Grübeln
  • (Übertriebene) Selbstvorwürfe und Schuldgefühle, für andere eine Last zu sein
  • Geringes Selbstvertrauen und fehlende Entscheidungsfähigkeit
  • Nur negative und pessimistische Zukunftsgedanken
  • Ein- oder Durchschlafstörungen oder aber extrem langes Schlafen ohne erholsamen Effekt
  • Verminderter Appetit und Unfähigkeit, das Essen zu genießen
  • Erhöhter Alkohol- und Tabakkonsum
  • Körperliche Symptome wie Mattigkeit, Magendruck, Verdauungsprobleme, Gewichtsverlust, diffuse Kopf- oder Rückenschmerzen
Doppelt so viele Frauen wie Männer erkranken an einer Depression.
Quelle: Springer Medizin (Die Depression: Zahlen, Daten & Fakten)

Welche Ursachen haben Depressionen?

Depressionen haben nie nur eine einzige Ursache. Meist spielen bei der Entstehung mehrere Ursachen zusammen, die sich in drei Gruppen unterteilen lassen: Biologische, psychische und soziale Ursachen. Die häufigsten Ursachen für Depressionen sind:

  • Genetische Veranlagung und eine entsprechend familiäre Vorbelastung.
  • Jahreszeitlich bedingte Depressionen, die sogenannte „Winterdepression“, die häufig in sonnenarmen Ländern vorkommt.
  • Mangel, Überschuss oder Ungleichgewicht der Botenstoffe oder Neurotransmitter in den Nervenzellen, z. B. Serotonin, Dopamin.
  • Organische Erkrankungen, z. B. die Schlafapnoe
  • Neurologische Erkrankungen, die aufgrund der Schädigung des Gehirns eine Depression verursachen.
  • Hormonumstellungen, besonders bei Frauen nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

  • Bestimmte psychologische Persönlichkeitseigenschaften.
  • Tod des Partners oder eines Angehörigen, Scheidung oder Trennung.
  • Erlebte Belastungen, wie emotionale Vernachlässigung in der Kindheit, traumatische Ereignisse, soziale Isolation und Einsamkeit.
  • Ausgeprägte Introversion z. B. extreme Schüchternheit, Zurückgezogenheit
  • Langes Ansammeln von negativen Gefühlen wie Wut, Enttäuschung, Angst und Trauer.
  • Unfähigkeit, Bedürfnisse zu äußern und Bereitschaft, eigene Bedürfnisse durchzusetzen. Nicht „Nein“ sagen können.
  • Mangelnde Fähigkeit, sich abzugrenzen von den Bedürfnissen und Erwartungen anderer Menschen.
  • Dauerhafte Überlastung durch Über- oder Unterforderung
  • Anhaltender Beziehungsstress
  • Überforderungen in Schule, Beruf
  • Verlust des Arbeitsplatzes.
  • Finanzielle Schwierigkeiten etc.
  • Soziale Isolation, Einsamkeit.

Wie lassen sich Depressionen behandeln?

Zunächst das Wichtigste: Fast allen Menschen, die unter Depressionen leiden, kann durch eine gezielte professionelle, hochfrequente psychotherapeutische Behandlung in Kombination mit Neurostimulation wie z.B. rTMS und Lichttherapie, die mehrmals pro Woche stattfindet, geholfen werden. Die Behandlung in der CuraMed Tagesklinik Nürnberg ist dabei so individuell wie unsere Patientinnen und Patienten – sie richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Depression. Die tagesklinische Behandlung ermöglicht den Betroffenen, Abstand von belastenden Mustern zu finden und neue Lebens- und Problembewältigungsstrategien zu entwickeln. Dies öffnet den Blick auf neue, gesundheitsfördernde Lebenskonzepte, die wir in den Einzel- und Gruppentherapien vertiefen und verankern.

Behandlung der Depression mit Neurostimulation

Neben Medikamenten und Psychotherapie kann die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) bei ca. einem Drittel der Menschen mit Depression hilfreich sein kann.

Dabei wird die linke vordere Seite des Gehirns mittels einer Magnetspüle stimuliert. Denn dieses Gehirnareal ist während der Depression weniger aktiv und damit weniger verbunden mit der depressiven Stimmung und mit dem verminderten Antrieb der Betroffenen.

Das Verfahren ist schmerzlos. Sie sitzen während der 3 - 20 minütigen Behandlung in einem bequemen Stuhl und spüren während der Stimulation möglicherweise nur vorübergehende leichte Zuckungen und/oder ein leicht pelziges Gefühl.

Behandlung der Depression mit Licht

Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Depression. Vor allem in den dunkleren Wintermonaten verstärken sich bei vielen Menschen depressive Stimmungen und Energielosigkeit. Denn durch den Lichtmangel bleibt bei manchen Menschen der Spiegel des Schlafhormons Melatonin auch tagsüber erhöht. Müdigkeit, Schlafstörungen und Depressionen können die Folge sein. Im Frühjahr nimmt das Tageslicht allmählich wieder zu, unser Körper produziert mehr vom Glückshormon Serotonin – Stimmung und die Lust auf Aktivitäten steigen wieder an.

Wenn es Ihnen im Winter nicht möglich ist, täglich vor 16.00 Uhr eine Stunde im Freien zu verbringen, helfen nachweislich regelmäßige Lichtduschen. Die Lichtdusche ist ein kleines Gerät, das auf dem Nachtkästchen oder dem Schreibtisch Platz findet. Eine Lichtdusche ist jedoch nur mit einer Stärke zwischen 3.000 und 10.000 Lux effektiv. Den besten Effekt erreichen Sie, wenn Sie die Lichtdusche unmittelbar nach dem Erwachen einschalten – je früher am Tag desto besser.

Abklärung körperlicher Ursachen

Besteht ein Verdacht auf Depression, sollten auf jeden Fall zuerst körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Die wichtigsten sind:

  • Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
  • Neurologische Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose
  • Krebs
  • Demenz
  • Chronisches Fatigue Syndrom
  • Long Covid u. a.
Chefärztin Frau Prof. (TH Nürnberg) Dr.med. K. Richter
Grundsätzlich geht es bei unserer sehr individuellen Behandlung um die Suche nach persönlichen Ursachen einer Depression und die Behebung von trauriger Stimmung und Antriebslosigkeit. Dazu kombinieren wir eine hochfrequente Psychotherapie mit Zusatzverfahren wie repetitive transkranielle Magnetstimulation und Lichttherapie.
Chefärztin Frau Prof. (TH Nürnberg) Dr.med. K. Richter, Leiterin der CuraMed Tagesklinik Nürnberg

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